Einwanderung ist ein bestimmendes Faktum der österreichischen Gesellschaft. Wir leben in einer pluralen Gesellschaft. Im migrantischen Alltag wird trotz der pluralen Ausrichtung unserer Verfassungsordnung teilweise ein deutlich antiplurales Meinungsbild spürbar. Menschen erfahren strukturelle Ausschlüsse und begegnen teils offenem Rassismus. Dazu kommen Ausschlüsse von Partizipations- und Vertretungsmöglichkeiten.
Im ersten Keynote betont Marion Wisinger, Historikerin, Trainerin für Politische Bildung und Vorstandsvorsitzende des Wiener Forum für Demokratie und Menschenrechte: "Demokratie heißt, sich in seine eigenen Angelegenheiten einzumischen". Politische Bildung vermittelt Wissen, um über unsere Rechte und Pflichten Bescheid zu wissen, fördert das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, und setzt sich gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit ein. Doch die wachsende Ungleichheit in unserer pluralen Gesellschaft erschwert soziales Lernen, die zunehmende Diskriminierung durch Armut verschärft Konflikte. Wie politisch muss politische Bildung künftig sein, um die Demokratie nachhaltig zu stärken?
Im zweiten Keynote beschäftigt sich Stephan Ozsváth mit "Schwarz-Weiß-Fernsehen oder in Farbe. Diversität in den Medien". Jede/r Vierte in Deutschland und Österreich hat einen Migrationshintergrund. Je weiter man in der Generationsfolge zurück geht, noch mehr. Viele Großstädte sind längst multikulturelle Städte. Medien wollen ein Spiegel der Wirklichkeit sein, der Teilhabe, das mediale Lagerfeuer, um das sich die Menschen scharen. Doch was bilden Medien in Österreich und Deutschland ab? Wen bilden sie ab und wie? Wie repräsentativ sind die Menschen, die uns allabendlich in den Nachrichten die Welt erklären? Sind Migrantenmedien der Weg zu mehr Vielfalt auf der Mattscheibe? Oder Initiativen wie die der „Neuen Deutschen Medienmacher“, die sich für mehr Buntheit und Professionalität in den Medien einsetzen, jenseits des „Quotentürken“? Eine Spurensuche von Stephan Ozsváth, ehemaliger ARD-Südosteuropa-Korrespondent, Podcaster und Autor (Tschuschenaquarium, Puszta-Populismus).
Die Konferenz ist umrahmt von einem "Markt der Möglichkeiten", der einen Raum für Anbieter von Workshops schafft, ihre Angebote für Politische Bildung vorzustellen.
Im abschließenden Teil der Konferenz sind Betroffene am Wort und erzählen von ihren Erfahrungen.
Zum Ausklang gibt es Musik von "Snessia" und ein Buffet von "Über den Tellerrand".
PROGRAMM
13.00 - 14.00
Markt der Möglichkeiten
14.00 - 14:15
Begrüßung und Einführung
Moderation: Sabine Schandl (Migrare)
14:15 - 15:30
Keynotes
- Dr. Marion Wisinger
Historikerin, Trainerin der Politischen Bildung, Wiener Forum für Demokratie und Menschenrechte
Demokratie heißt, sich in seine eigenen Angelegenheiten einzumischen
- Stephan Ozsváth
ARD Hörfunk, langjähriger Südosteuropa-Korrespondent. Podcaster. Autor (Tschuschenaquarium, Puzsta-Populismus)
Schwarz-Weiß-Fernsehen oder in Farbe. Diversität in den Medien
15:30 - 16:00
Pause mit Markt der Möglichkeiten
16:00 - 17:00
Betroffene sind am Wort
Moderation: Anja Krohmer (Arcobaleno)
17:00
Ausklang
Musik von Snessia
Buffet von Über den Tellerrand
Markt der Möglichkeiten
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