Innenstädte sind pulsierende Zentren des Lebens. Sie stehen aber vor Herausforderungen, die ihre Attraktivität und Funktionalität beeinträchtigen. In vergangenen Jahrzehnten wurden viele Städte weitgehend unhinterfragt auf eine Optimierung für den Autoverkehr ausgerichtet. Andere wichtige Aspekte wurden dabei zurückgedrängt und eingeschränkt.
Dies hat eine Vielzahl an Problemen geschaffen.
- Innenstädte, die stark auf den Autoverkehr ausgerichtet sind, leiden unter chronischem Verkehrsstau und Luftverschmutzung. Dies beeinträchtigt die Lebensqualität der Bewohner:innen und Besucher:innen.
- Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen sind oft gefährlich für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen. Gehwege sind schmal und es mangelt an sicheren Überquerungsmöglichkeiten.
- Parkplätze und Straßen nehmen wertvollen Raum ein, der für Parks, Plätze und Grünanlagen genutzt werden könnte. Dies beeinträchtigt die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Menschen.
Angesichts dieser Probleme wird die bestehende Aufteilung des öffentlichen Raums hinterfragt und neu verhandelt.
- Dabei ist die Einbeziehung der Bürger:innen in die Stadtplanung entscheidend. Bürger:innen sollen in verschiedenen Formaten und Methoden an Entscheidungen über die Nutzung des öffentlichen Raums beteiligt werden.
- Investitionen in öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Schnellbahnen und Straßenbahnen können den Autoverkehr reduzieren und die Umweltbelastung verringern.
- Die Schaffung von Fußgängerzonen und breiten Fahrradwegen fördert die aktive Mobilität und schafft sichere Bereiche für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen.
- Statt Parkplätze in der Innenstadt zu subventionieren, sollten diese Flächen für Grünanlagen, Cafés, Spielplätze und kulturelle Veranstaltungen genutzt werden.
- Die Schaffung von Parks und Grünanlagen verbessert die Lebensqualität und trägt zur Erholung der Bewohner:innen bei.
Einleitende Vorträge richten den Blick der Teilnehmenden auf die Problematik der Stadtkonflikte bei der Transformation von einer Auto-gerechten zu einer Menschen-gerechten Stadt aus und zeigen Best Practices und gelungene Beispiele aus anderen Städten auf.
Parallele Workshops vertiefen die gewonnenen Einsichten aus den Blickwinkeln der Fußgänger:innen, der Radfahrer:innen und Bürger:innenbeteiligung.
Im abschließenden Podium werden die Workshops zunächst zusammengefasst und Überlegungen für eine gerechte Verteilung des öffentlichen Raums mit den zuständigen Stadträten diskutiert.
Bei einem Buffet wird die Konferenz ausklingen.
Programm
14.00 Ankommen
14.30 Begrüßung und Einleitung
14.45 Vorträge
16.00 Pause
16.15 Parallele Workshops
17.45 Pause
18.00 Schlussplenum mit Zusammenfassung der Workshops und Podiumsdiskussion
19.00 Ausklang mit Buffet
Vorträge
Barbara Laa
Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien, Platz für Wien
Barbara Laa war 2020 an der Kampagne "Platz für Wien" beteiligt. Mittlerweise ist daraus die Initiative "Wir machen Wien" entstanden. Sie berichtet von ihren Erfahrungen.
Paul Eis und Max Meindl (mais.arch)
100 mal Architektur
Paul Eis und Max Meindl haben sich viele Gedanken über herausfordernde Stellen in der Linzer Stadtentwicklung gemacht. 100 dieser Gedanken haben sie in Form von Entwürfen zu Papier gebracht. Einige davon werden sie zum Symposium vorstellen.
Workshops
Ziel der parallel laufenden Workshops ist es, jeweils drei bis vier Bullet-Points zu formulieren. Diese Schlagwörter werden beim Schlusspodium in drei Blöcken als Conversation Starters präsentiert.
1. Denkt schnell!
Wie kommt man von einer städtebaulichen Problemstellung schnell zu Lösungsansätzen. Nicht zu hudeln, sondern um über konkrete Bilder diskutieren zu können.
Paul Eis und Max Meindl, mais.arch
2. Organisiert euch!
Kampagnen sind oft schnell-, manchmal auch kurzlebig. Wie kann man die Energie, die hinter emotionalen Themen steckt, auf eine lange Reise hin zu realpolitischen Konsequenzen schicken?
Barbara Laa
3. Bewegt euch!
Zwei erfolgreiche Linzer Initiativen zeigen wie Bottom-up in der Praxis funktioniert. Aber es ist nicht alles immer so einfach, wie es von Aussen aussieht. Vor welchen Herausforderungen stehen Eigeninitiative und Bürgerschaftliches Engagement und welche Lösungsansätze gibt es dazu?
Hermann Rainer, Linz zu Fuß
Thomas Hofer, Radlobby Linz
Schlusspodium mit Zusammenfassung der Workshops und Podiumsdiskussion
Martin Hajart, Vizebürgermeister (zuständig u.a. für Mobilität)
Dietmar Prammer, geschäftsführender Vizebürgermeister (zuständig u.a. für Stadtplanung)
Eva Schobesberger, Stadträtin (zuständig u.a. für Klima, Stadtrün, Frauen)
Moderation
Ulrike Salzbacher
Team:
Franz Koppelstätter, Leiter Architekturforum oberösterreich, Studium der Architektur an der Kunstuni Linz
Ulrike Salzbacher, Studium der Politischen Bildung, Gesundheitspädagogin, Vorstandsmitglied mehr demokratie!
Erwin Leitner, Demokratieentwickler, Jurist, Diplomlehrgang Zivilgesellschaftliches Engagement Salzburg St. Virgil, Gründer und Bundessprecher mehr demokratie!
Katja Fischer, VHS Linz, Leiterin Gesellschaftspolitik
Fotocredit: (c) Volker Weihbold